
Vom normalen Liegestütz zur explosiven Push Up
, Von Wild Dynamics Team, 13 min Lesezeit

, Von Wild Dynamics Team, 13 min Lesezeit
Explosive Kraft bedeutet, in wenig Zeit viel Kraft zu erzeugen. In der Calisthenics hilft das bei harten Übergängen, Sprüngen an die Stange und schnellen Positionswechseln. Explosive Liegestütze sind die Basisübung für diesen Bereich. Du drückst den Boden mit Tempo weg, ohne deine Körperspannung zu verlieren. So lernst du, dich schnell und trotzdem kontrolliert zu bewegen.
Als erstes solltest du zehn bis fünfzehn saubere Wiederholungen mit vollem Bewegungsumfang schaffen. Brust tief, Ellenbogen unter Kontrolle und Hüfte nicht durchhängen lassen. Wenn das noch schwer ist, nutze eine erhöhte Fläche oder stabile Griffe, damit jede Wiederholung ruhig und kontrolliert bleibt.
Gesunde Explosivität beginnt mit starken Schulterblättern. Nutze Scapula Push Ups und einfache Stützpositionen an Ringen, um Retraktion und Protraktion aufzubauen. Lass die Schulterblätter bewusst zusammen und auseinander gleiten. Mit der Zeit lernt dein Körper diese Positionen und es wird deutlich leichter, bei schweren Push Variationen und Handstand Arbeit in sauberer Form zu bleiben.
Explosive Liegestütze belasten Handgelenke und Ellenbogen deutlich mehr als normale. Baue sanfte Wrist Rocks, leichtes Unterarmtraining und ruhige Haltearbeit in der oberen Position ein. Wenn ein stechender Schmerz auftaucht, bleib bei normalen Liegestützen und einfacheren Winkeln. Anfänger sollten erst die Grundkraft beherrschen, bevor Tempo dazu kommt. Hilfsmittel wie weiche Wrist Wraps und Ellenbogenbandagen halten die Gelenke warm, fördern die Durchblutung und helfen, die Belastung besser zu vertragen.
Explosive Kraft kommt nicht nur aus den Armen. Der ganze Körper arbeitet zusammen, um die Kraft abzugeben. Denke an eine stabile Plank, in der du noch locker atmen kannst. Rippen leicht nach unten, Gesäß aktiv, Beine lang und Hände greifen in den Boden. Du solltest Spannung von den Füßen bis in die Fingerspitzen spüren. Ein weicher Core und entspannte Glutes machen die Bewegung wackelig und rauben dir Power. Lerne diese Spannung aufzubauen und zu fühlen, bevor du wirklich abhebst.
Behandle Geschwindigkeit wie eine zusätzliche Schicht auf einer stabilen Basis. Zuerst kontrollierst du den langsamen Teil der Wiederholung. Danach fügst du einen schnelleren Druck hinzu und erst im letzten Schritt löst du die Hände vom Boden. Mit dieser Geduld wird dein Fortschritt gleichmäßiger und deine Gelenke bleiben gesund.
Nutze eine langsame Absenkphase von drei Sekunden, eine kurze Pause nahe dem Boden und drücke dich dann mit klarer, schneller Absicht nach oben. Die Hände bleiben noch am Boden, aber dein Körper lernt schon den Wechsel von Kontrolle zu Beschleunigung. Ein guter Einstieg sind Tempo Liegestütze 4 x 5 bis 6 mit 3 Sekunden Absenken, kurzer Pause und einem kräftigen, aber sauberen Weg nach oben.
Wenn Tempo Arbeit sich leicht und stabil anfühlt, kannst du die Hände lösen. Beginne mit kleinen Clap Push Ups auf einer Matte, damit Landungen weich sind. Später kannst du sichere Variationen testen wie Klatschen vor dem Körper, seitlich, Arme kreuzen, Knie antippen oder kleine Sprünge in einer Art „Superman“ Position. Halte die Höhe am Anfang niedrig und trainiere immer auf einem Untergrund, der Fehler verzeiht.
Lege ein Band hinter deinen Rücken und unter deine Hände oder stabile Griffe. Die Bandspannung steigt vor allem oben im Bewegungsumfang, wo du am stärksten bist. Ideal, um schnell zu drücken, ohne jedes Mal große Sprünge zu brauchen. Mehr Ideen findest du im Ultimate Guide zu Widerstandsbändern.
Lande mit leicht gebeugten Ellenbogen und aktiven Schultern, die den Aufprall abfangen. Denke an „weich und leise“, nicht an harte Stöße. Fühlen sich Landungen schwer an oder jammern die Handgelenke, reduziere die Höhe oder übe mit einem stärkeren Band, das dich bremst und den Druck oben erhöht. Gehe immer zurück zu Tempo Arbeit, wenn du die Kontrolle verlierst.
| Woche | Fokus | Hauptübung | Zusatzübungen | Hinweise |
|---|---|---|---|---|
| 1 | Saubere Technik | Normale Liegestütze 4 x 8 bis 12 | Scapula Push Ups 2 x 12, Ringstütz 3 x 15 bis 20 s | Beende jede Serie zwei Wiederholungen vor Technikverlust |
| 2 | Kontrolliertes Tempo | Tempo Liegestütze 4 x 5 bis 6 mit 3 Sekunden Absenken, kurzer Pause und schneller Aufwärtsbewegung | Pike Liegestütze 3 x 6 bis 8, Wrist Rocks 2 x 10 | 90 bis 120 Sekunden Pause zwischen den Sätzen einplanen |
| 3 | Power mit wenig Aufprall | Erhöhte oder kleine Clap Push Ups 6 bis 8 Sätze x 2 Wiederholungen | Band Resist Push Ups 3 x 5 schnelle Lockouts | Nur weiche, kontrollierte Landungen zählen als Wiederholung |
| 4 | Integration | 3 Runden aus 4 Tempo Liegestützen direkt gefolgt von 2 explosiven Wiederholungen | Leichter Ringstütz 3 x 15 bis 20 s | Beende jede Einheit mit Reserven, nicht komplett erschöpft |
Geschwindigkeit ohne Struktur ist nur Lärm. Halte eine gerade Linie von den Fersen bis zum Kopf und Spannung in Bauch und Gesäß, während du drückst. Wenn du diese Linie nicht halten kannst, reduziere die Höhe, wechsle zu leichteren Variationen und stärke zuerst deine Basis.
Kalten Gelenken gefällt Powerarbeit nicht. Fünf Minuten Band Vorbereitungen und Scapula Arbeit vor den explosiven Sätzen helfen, Verletzungen zu vermeiden und Schultern sowie Ellenbogen zu schützen. Mach daraus eine feste Routine und nutze unsere Calisthenics Warm Up Anleitung als einfache Vorlage.
Clap Push Ups und Muscle Ups sehen beeindruckend aus, deshalb springen viele Anfänger direkt dorthin. Genau da passieren viele Verletzungen. Baue zuerst eine starke Basis mit vollem Bewegungsumfang auf, arbeite konstant und sei streng mit deiner Technik. Wenn die Grundlagen sitzen, fällt es viel leichter und sicherer, echte Explosivkraft zu entwickeln.
Explosive Einheiten verlangen Muskeln und Gelenken einiges ab. Begrenze diese Sessions auf zwei pro Woche. An anderen Tagen arbeitest du an Grundübungen, leichter Mobilität und Technik. Zu viel Aufprall und zu viele Sprünge können Handgelenke, Ellenbogen und Schultern reizen und deinen Fortschritt eher bremsen als beschleunigen.
Explosive Kraft wächst mit Geduld. Meistere zuerst die Basics und achte dann darauf, dass jede Wiederholung technisch sauber aussieht. Schlaf genug, iss ausreichend und dokumentiere deine Einheiten, damit du Fortschritt schwarz auf weiß siehst. Bewege dich schnell erst dann, wenn du dich langsam kontrolliert bewegen kannst. Wenn sich etwas zu schwer oder schmerzhaft anfühlt, geh einen Schritt zurück.
Calisthenics baut nicht nur Muskeln und Kraft auf. Es verbessert auch Fokus, Disziplin und Selbstvertrauen. Wenn du das Gesamtbild sehen möchtest, lies warum Calisthenics Körper und Geist verbessert. Nutze außerdem unseren kostenlosen Calisthenics Test, um dein Level regelmäßig zu checken und dein Training besser auszurichten.
Starte mit 6 bis 10 explosiven Wiederholungen insgesamt, zum Beispiel 3 bis 5 Sätze mit 2 Wiederholungen. Das reicht, um Power zu üben, ohne die Gelenke zu überlasten. Wenn sich jede Wiederholung schnell, weich und kontrolliert anfühlt, kannst du langsam steigern.
Besser nicht. Zwei Explosiv Einheiten pro Woche sind für die meisten völlig ausreichend. Muskeln, Gelenke und Nervensystem brauchen Zeit zur Erholung. An den anderen Tagen trainierst du Basics, leichte Mobilität und Technik mit weniger Aufprall.
Nein. Kleine Liegestütze, bei denen die Hände kurz den Boden verlassen und dein Körper in einer Linie bleibt, sind sehr gut, um Power aufzubauen. Die Klatsche ist nur eine Variante. Wichtig sind ein klarer Absprung und eine kontrollierte, leise Landung.
Stoppe das explosive Training und wechsle zurück zu langsamen, kontrollierten Liegestützen mit leichteren Winkeln. Bau sanfte Wrist und Unterarmarbeit ein, nutze stabile Griffe und überlege Wrist Wraps oder Bandagen. Schmerz ist ein Zeichen, einen Schritt zurückzugehen.
Die meisten spüren nach zwei bis drei Wochen fokussiertem Training einen kräftigeren und stabileren Push. Deutliche Verbesserungen in Höhe und Selbstvertrauen zeigen sich oft zwischen Woche vier und acht, wenn du gut schläfst und deine Basics stark hältst.